Donnerstag, 27. März 2008

Perth I

(13.12.07 – 26.12.07)

Jetzt stand ich erst mal wieder ganz alleine da. Ohne Unterkunft, ohne Job und ohne Plan.

Aber das sollte sich jetzt alles ändern.

Erstmal bin ich los nach Fremantle um dort ein Hostel zu finden. Nach einem kleinen Spaziergang bin ich im „Old Firestation Backpacker“ gelandet. Es sieht von außen ganz nett aus, innen allerdings ist es dann doch etwas abgenutzt und ich musste in einem 15er Zimmer unter kommen. Hier herrschte das blanke Chaos. Klamotten, Rucksäcke und leere Bierkartons überall. Nicht so ganz was ich mir vorgestellt hatte.

Auch der Lärmpegel war erheblich. Im Gemeinschaftsraum lief den ganzen Tag der Fernseher auf voller Lautstärke und im Garten war die Musik aufgedreht. Der einzige wirkliche Vorteil hier war das freie Internet für alle Gäste, was ich gut gebrauchen konnte und ausgiebig nutzte.


Auch bei meiner Jobsuche war ich nicht untätig. Bereits während des Spaziergangs durch Fremantle, war ich in einem Internetcafe und hatte ein paar Bewerbungen raus geschickt. Als ich dann später im Hostel wieder online war, fand ich in meinem Posteingang bereits eine erste Antwort und damit verbunden ein Vorstellungsgespräch bei einer IT-Jobvermittlung.


Am Freitag (14.12.07) bin ich früh los, um pünktlich bei „Hayes“ zum Vorstellungsgespräch zu sein. Es lief alles ganz gut, auch wenn ich, trotz Hemd und langer Hose, etwas under-dressed war. Leider waren aber im Moment keine Jobs für mich auf dem Markt und so sagte man mir ich sollte etwas Geduld haben. Ich hörte erst ein Monat später wieder von ihnen.

Im Hostel hatte ich einen Kontakt zu einer Agentur bekommen, die Aushilfsarbeiter für Baustellen und Firmen vermittelt. Da ich darauf angewiesen war möglichst bald einen Job zu finden, rief ich Neil von „Indusrtie Partners“ an und vereinbarte einen Termin für Montag Morgen.

Den restlichen Tag verbrachte ich im Hostel, weiter auf Jobsuche und mit mehr Bewerbungen.

Am Nachmittag als ich es im Backpacker nicht mehr aus hielt, bin ich etwas durch Fremantle gelaufen. Ich bin in einem kleinen Didgeridoo-Laden gelandet und kam mit dem Verkäufer ins Gespräch. Wir redeten über Didges und durch ein paar Kids im Laden kamen wir auf Jugendarbeit und Basketball. Somit wurde ich dann am Abend zum BBQ und etwas zocken am South Beach eingeladen, worüber ich sehr happy war.

So konnte ich dann seit langem mal wieder einen Basketball in der Hand haben und etwas spielen.


Am Wochenende schlug das Wetter um, es war kühl und regnete viel. Dazu war ich noch von der bislang erfolglosen Jobsuche demotiviert und habe so fast die ganze Zeit im Hostel vorm PC oder dem Fernseher verbracht.

Vom diesem Ort und vor allem manchen Leuten hatte ich so, langsam genug. Es war einfach zu viel für mich wenn einem früh um 9 Uhr schon die ersten Besoffenen entgegen torkeln. Dazu noch der Ständige Krach und konstant hohe Lärmpegel, waren etwas zu heftig für mich.


Am Montag war ich schließlich bei Industrie Partners und hatte ein sehr erfolgreiches Gespräch mit Neil. Er würde sich um mich kümmern und mir für meine Zeit in Perth Jobs besorgen. Darauf hin habe ich mich auch vom Backpacker verabschiedet und bin nach Scarborough in ein Schöneres, am Strand umgezogen. Als ich gerade im Auto saß, bekam ich einen Anruf von Neil, der bereits einen Job, ab dem nächsten Tag für mich hatte.


Um halb Acht war ich am Dienstag bei Numans und meldete mich bei Jude Roberts, der hier einer der Vorarbeiter war. Meine Aufgabe war es, Betonklötze erst abzuschleifen und dann zu streichen. Diese waren Abschlusssteine für einen neuen Zaum an der Ascot Pferderennbahn, wo Neujahr das größte Pferderennen in Perth statt findet. In den nächsten Tagen machte ich dann einen Klotz nach dem anderen, ich weiß gar nicht mehr wie viele es am Ende waren. Ich konnte aber Radio hören und immer mal wieder eine Kaffeepause machen, wodurch die Zeit ganz gut verging. An einem Tag durfte ich auch mit auf den Racecourse und konnte mir ein Bild von dem Projekt machen.

Durch diese ersten vier Tage hatte ich schon mal etwas Geld verdient, um Alles wieder entspannter zu sehen.


Bald war Weihnachten und am Freitag somit erst einmal mein letzter Arbeitstag bei Numans, die erst am 3. Januar wieder weiter machten.

Am Samstag (22.12.07) stand allerdings erst mal ein Wiedersehen mit Christin, Brit und Chris an, die von ihrem Trip nach Albany zurück waren.

Perth

Als Treffpunkt hatten wir den Platz vor der Bibliothek vereinbart. Nachdem dann alle ihre Sachen erledigt hatten, sind wir los um durch die Straßen von Perth und hinunter zum Swan River zu laufen. Hier haben wir uns ein Bier am Wasser schmecken lassen, bevor es weiter ging.

Irgendwann sind wir dann wieder nach Fremantle gefahren um wieder auf den Woodman Point Caravan Park zu bleiben.


Am nächsten Tag bin ich mit Christin los um den Kings Park und den dortigen Botanischen Garten anzuschauen. Von dem Park oberhalb der Stadt sind wir danach in den CBD (Central Business District) gelaufen. Hier machten wir eine große Runde durch die Straßen, vorbei an vielen der alten Gebäuden, Kirchen etc. Am Nachmittag waren wir bei Britt und Chris, die mittlerweile ihr Apartment bezogen hatten. Von Balkon aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Swan River. Als wir da so saßen konnten wir neben unzähligen Luxus-Yachten auch eine Gruppe von Delfinen gesehen, die zwischen den Booten im Hafen herum geschwommen sind.


Dann war also Weihnachten, naja, schon irgendwie komisch bei 35°C und strahlendem Sonnenschein. Deshalb wollten wir es wie die Australier machen und einen schönen Tag verbringen und am Abend grillen.

Am Morgen waren wir bei Britt und Chris zum Christmas-Brunch. Mit lauter guten Sachen und relaxen am Balkon verbrachten wir den Vormittag.

Mit Chris bin ich irgendwann zum Einkaufen gefahren, um die restlichen Zutaten für unser BBQ am Abend und vor allem noch einen kleinen Grill zu besorgen.

Als wir gerade im Auto waren, bekam ich einen Anruf von Neil von Industrie Partners, der ab dem 27.12.07 einen neuen Job für mich hatte.

Am Abend waren wir am South Beach in Fremantle, wo noch viele andere Leute beim Grillen oder Ballspielen waren. Stilecht hatten wir einige Bier und haben schön gegrillt, waren baden und am Strand. Zwar nicht gerade traditionell weihnachtlich und es wollte auch keine Weihnachtsstimmung aufkommen, dafür war es einen einmalige Szenerie mit Sonne, Strand und Meer.

Nachdem es dunkel war, waren wir alle noch im Apartment auf dem Balkon und haben den Abend noch ausklingen lassen.


Den ersten Feiertag haben wir nochmal mit einem schönen langen Brunch bei Britt und Chris begonnen. Als wir am Balkon saßen kamen uns wieder ein paar Delfine besuchen.

Am frühen Nachmittag habe ich Christin noch zum Flughafen gebracht, die von dort nach Sydney flog, um dort Silvester zu verbringen.

Jetzt musste ich erst mal wieder eine Unterkunft finden und so bin ich wieder in Scarborough gelandet. Durch Peter und Silvia, die ich in Mt. Isa kennen gelernt hatte, war ich am Abend bei ihren Freunden, zum Weihnachtsessen eingeladen. Bei Michael und Stephanie wurde ich dann ganz lieb aufgenommen und konnte so nochmal einen schönen Weihnachtsabend mit netten Leuten feiern.

Rottnest Island

Für den zweiten Feiertag war ich morgens mit Britt und Chris im Hafen in Fremantle verabredet um die Fähre nach Rottnest Island zu nehmen. Dort mieteten wir uns Fahrräder, um damit einmal um die Insel zu fahren, vorbei an an den Buchten und Traumstränden. Was wir bis dahin noch nicht wussten, war das dies der heißeste Tag seit Jahrzehnten in Perth war. Auch „Rotto“ war keine Ausnahme an diesem Tag.

Mit viel Sonnencreme und durch den Fahrtwind war es einigermaßen erträglich.

Am Abend war ich dann von Michael und Stefanie nochmal auf eine Party bei Freunden eingeladen. Hier wurden Sketche aufgeführt, es wurde gesungen und alle hatten eine super Zeit. Natürlich gab es auch viele leckere Sachen zu essen, was auf einer Weihnachtsfeier nie fehlen darf.

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