Freitag, 9. November 2007

Zwischen Report

Hi!

Bin mitlerweilen gut in Darwin angekommen und hab die verregnete Wueste hinter mir gelassen!

Hier in Darwin ist man Mitten in den Tropen, an die 40 Grad und ueber 70% Luftfeuchtigkeit dazu noch jeden Nachmittag ein kleines Gewitter (Tropischer Sturm)

Christin und ich haben nach Arbeit gesucht und auch schon nen Job auf einer Mango Farm gefunden. Wir werden uns in den naechsten zwei Wochen etwas Geld fuer die Westkueste verdienen.

Sobald ich es schaffe werde ich einen neuen Bericht schreiben und online bringe. Natuerlich mit vielen neuen Bildern, wovon es einige gibt! Von Flut im Outback, Litchfield Nationalpark und noch so viele mehr.

See you soon!
Bastian

Samstag, 3. November 2007

Eine Outback Odyssee – Teil 1

Cairns – Mt. Isa

14.10.2007 – 25.10.2007


nach Kurrimine Beach

Am Sonntag den 14.10.2007 ging es dann in Cairns los. Gemeinsam mit Christin sollte der Trip nach Alice Springs, von dort zum Uluru (Ayers Rock), hoch nach Darwin und dann die Westküste bis Perth gehen. Die Tage zuvor hatten wir alle Vorräte eingekauft und den Van bestmöglich gepackt.

Das Tagesziel war Townsville, unser erster Stop allerdings war noch in Cairns um genügend „“Go-Go Juice“ (Benzin) dabei zu haben. Also einmal voll getankt und auch noch den 20L Ersatzbenzinkanister aufgefüllt. Dann hieß es „hit the road (Jack)“.

Nach so ca. 25km haben wir in Gordonvale die Abzweigung zum Atherton Tableland genommen. Dort gibt es die bekannten Milla Milla Falls und noch viele weitere Wasserfälle, Seen und Flüsse. Oben in den Tafelbergen bieten sich auch immer wieder spektakuläre Ausblicke über die Umgebung. Neben den Milla Milla Falls, an denen eine bekannte Shampoo-Werbung gedreht wurde, haben wir noch an der Curtain Fig, einem 500 Jahre alten, riesigen Baum gehalten. Durch Regenwald und Weideland sind wir weiter nach Mena Creek gefahren und wollten eigentlich den dort angelegten Paronella Park mit seinem spanischen Schloss und künstlichen Garten besichtigen. Als wir angekommen sind und einen Blick auf die Eintrittspreise geworfen und festgestellt haben, dass man von uns $22,5 haben wollte, sind wir kurzentschlossen weiter gefahren und nach Sonnenuntergang in Kurrimine Beach angekommen. Nach dem ersten Tag, noch immer an der Küste haben wir hier unser erstes Nachtlager bezogen.



nach Balfes Creek

In der Nacht begann es zu stürmen und zu regnen. Am nächsten Morgen, als wir aufgebrochen sind um weiter Richtung Townsville zu fahren, war es bewölkt und sehr windig. Noch vor dem Frühstück, war unser erster Stopp wieder mal, um zu tanken. Wir wollten uns von Anfang an verinnerlichen bei jeder Gelegenheit voll zu tanken. Im Outback würde uns das helfen nicht, wegen Benzinmangels, stehen zu bleiben.

In Cardwell haben wir uns nur kurz ein paar Weetbix gegönnt und sind dann schnell weiter. Zwischen Ingham und Townsville gab es noch einen wichtigen Punkt an dem wir gehalten haben. "Frozen Mangoheißt der Stand, an dem die besten Mango Smoothies verkauft werden.

Nun endlich in Townsville angekommen sind wir erstmal zum Castle Hill City Lookout gefahren, auf dem ich schon war, Christin aber noch nicht. Mit dem Auto ist das ja auch kein Stress.

Danach haben wir noch ein paar Einkäufe getätigt und uns dann an die Wasserfront gesetzt, um uns vor der Weiterfahrt noch ein bisschen zu stärken. Lecker „beans on toast“ sollten dann auch alles für den Tag sein, reicht ja auch...

Bevor es nun aber endgültig weg von der Zivilisation und ab ins Outback ging, wollten wir uns noch eine Versicherung beim RACQ besorgen, was aber leider nicht von Erfolg gekrönt war, da wir keine „Queensland Residents“ sind. Heißt also weiter, ohne zusätzliche Abschleppversicherung, wird schon nichts passieren...

Die Richtung hieß Charters Towers, eine alte Goldgräberstadt, die zur Zeit des Goldrauschs 20 000 Einwohner zählte und noch heute den Charme und Ruhm von damals in vielen der Gebäude erahnen lässt. Hier wollten wir eigentlich unser Nachtlager aufschlagen, nach einem kurzen Stop, einer Fotosession und ein Blick Richtung Sonne und Himmel haben wir aber beschlossen noch weiter zu fahren. Das brachte uns nach Balfes Creek, eine „Großstadt“ mitten im Outback, die aus, sage und schreibe: einer Tankstelle, einem Restaurant, einer Bar und einem Campingplatz bestand. Alles in einem versteht sich. Auf jeden Fall war es gut genug zum nächtigen und es sollte ja auch am nächsten Morgen gleich weiter gehen.



nach Cloncurry

Folgendes Szenario spielte sich dann früh am nächsten Tag ab: Nachdem wir beide so ganz langsam am aufwachen waren, meinte Christin auf einmal zu mir: „Hey Bastian, schau mal, ein Strauss!“

Ich dazu: „Ja genau, verarschen kann ich mich alleine.“

Christin: „Ne, jetzt wirklich! Schau halt.“

„Krass, du hast recht. Haben wir uns im Land geirrt? Der gehört doch nach Südafrika, oder nicht!?“

Nach kurzem staunen hab ich mich dann wieder hingelegt, um noch ein bisschen zu dösen. Ein paar Minuten später dann: „Hey Bastian, schau mal, ein Kamel!“ „Jetzt hör aber auf...Hast du was genommen?“

Christin: „Ohne scheiß! Schau.“ - „Oh man, du hast recht, was ist denn hier los?“

Christin hatte dann auch schon meine Kamera in der Hand und versucht Hugo, so haben wir das Kamel kurzerhand getauft, vor die Linse zu bekommen um das perfekte Bild zu schießen. Nach diesem Naturspektakel war es dann Zeit für ein Frühstück und eine Dusche. Frisch gestärkt und gesäubert ging es dann weiter.

Nächster Stop: Hughenden, ein Städtchen ca. 200km weiter, wo wir eigentlich das größte in Australien gefundene Dinosaurierskelett bewundern wollten. Aufgrund des hohen Eintrittspreises haben wir aber nur noch etwas getankt und sind dann weiter nach Richmond. Dort konnten wir dann unseren Augen kaum glauben, als wir doch tatsächlich einen Badesee vorfanden. Damit rechnet man hier nun wirklich nicht, denn das Outback ist schon so, wie man es sich vorstellt: weites Land, ein paar Bäume, aber ansonsten nur Busch, trockene und endlose Ebenen, die ab und zu mal von „Bergen“ durchzogen werden und dann gibt es noch sehr lange, gerade Straßen. Gelegentlich sieht man am Himmel Vögel kreisen, links und rechts der Straße schon auch mal Rinder, Emus, oder einfach platt gefahrene Kängurus, aber keinen See... Bei gefühlten 60°C Außentemperatur, ja gut es waren vielleicht auch nur 40, aber auf jeden Fall heiß genug, um nicht lange über eine Badepause nach zu denken. Nach dieser dringend notwendigen Erfrischung und einem Fahrerwechsel, ging es dann an die restlichen 279km nach Cloncurry. So haben wir es an diesem Tag auf stolze 592km gebracht. Verständlich also, dass wir in „Curry“ erstmal eine Stärkung brauchten. Nachdem wir also eingecheckt und das Auto abgestellt haben, sind wir los, um im Supermarkt noch was zu Abendessen zu kaufen, welches wir mit Genuss verzehrten. Zeit um unser Logbuch anzufangen haben wir uns auch noch genommen, bevor wir dann ins Bett gefallen sind.



nach Mt Isa

Wie gewöhnlich begann der nächste Tag wieder mit einem ausgiebigen Frühstück, wonach es weiter nach Mt Isa gehen sollte. Auf dem Weg dorthin haben wir noch am Burk & Willis Memorial gehalten. Dieses ist den beiden Abenteurern gewidmet, die 1861, beim Versuch den Kontinent von Süden nach Norden zu durchqueren, umgekommen sind und so zu Helden wurden. Weiter ging es nach Mary Kathleen, einer echten Geisterstadt, die etwas abseits vom Highway liegt und die in den 50er Jahren primär von Minenarbeitern und deren Familien bewohnt war. Nachdem aber die ca.34km entfernte Uran-Mine nichts mehr abgeworfen hat, hatten auch die Bewohner von Mary Kathleen keinen Grund mehr zu bleiben und so ist heute von der Stadt nicht mehr viel übrig. Was auch für uns ein Grund war, nicht lange zu bleiben. So ging es nach ein paar Fotos auch weiter nach Mt Isa. Leider hatte das Auto andere Pläne und so begann, was der Titel dieses Berichts verrät, eine wahre Odyssee.

Mitten im Outback machte der Van plötzlich ungewöhnliche Geräusche und weigerte sich zu beschleunigen, erhitzte sich sehr stark und spukte dann schließlich den Kühlerdeckel aus. Ein kurzes: „Du Bastian, ich glaube da is' was vom Auto abgefallen“, bewegte uns dann dazu anzuhalten und zu schauen, was denn los ist. Die erste Vermutung war, dass das Auffüllen mit normalem Leitungswasser am Morgen dem Kühler gar nicht geschmeckt hat und er darum zu kochen begonnen hat. So warteten wir also, bis er sich etwas beruhigt hatte, um ihn dann nochmal mit Wasser aufzufüllen, damit wir wenigstens die restlichen 40km nach Mt Isa schaffen könnten, wo wir dann einen Mechaniker aufsuchen würden. Der Kühler war aber doch recht erbost und so erhitzte er sich gleich wieder und brachte uns nicht weiter, als bis zur nächsten Haltebucht. Dort hielten wir dann ein paar Backpacker an, die uns mit Kühlflüssigkeit aushelfen konnten. Leider war dieser Versuch auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt und uns blieb nichts anderes übrig, als sie zu bitten uns doch freundlicherweise nach Mt Isa zu schleppen. Gar nicht lange gefackelt hingen wir dann auch schon an einem ca.1,5m(!) langen Seil, am Heck eines Ford Falcon, der uns die 40km nach Mt Isa zog. Die erste Werkstatt wollte sich das Auto dann auch gleich drei Wochen später anschauen, was uns doch etwas zu spät war und so suchten wir nach einer anderen. Die nächste hätte in einer Woche Zeit gehabt, rief aber einen weiteren Mechaniker an, der sich das Auto gleich anschauen konnte. Dieser konnte uns dann sagen, dass der Kühler zwar völlig in Ordnung wäre, die Zylinderkopfdichtung, oder sogar der Zylinderkopf aber nicht. Um genaueres sagen zu können müsse er erst den Motor auseinander nehmen, was uns (erstmal) eine Nacht auf den ca.100m entfernten Campingplatz einbrachte. Es sollten etliche folgen...

Am nächsten Tag stellte sich dann nämlich heraus, dass es nicht nur, wie gehofft, die Dichtung war, sondern der komplette Zylinderkopf. Dieser hatte sich nach vielen Jahren Misshandlung entschlossen, nun endlich, mitten im Outback, den Geist aufzugeben. In dem Alu-Zylinderkopf war das Kühlsystem so weit errodiert, dass Kühlflüssigkeit in die Zylinder gelangte.

Das Ende unseres Trips schon fast vor Augen, gab es dann aber doch einen Lichtblick. Der Mechaniker hatte einen Zylinderkopf gefunden, der doch preiswerter als erwartet war. Von nun an begann das Warten, denn dieser musste erst von der 2500km entfernten Sunshine Coast ins Outback geschafft werden, was ca. eine Woche dauern sollte. Das positive war, dass wir jetzt genügend Zeit hatten uns das wunderschöne und große Mt Isa anzuschauen. Das hatten wir dann auch an einem halben Tag erledigt und so begann die Langeweile und das Zeittotschlagen auf dem Campingplatz.

Mt Isa

Beim einchecken hatten wir in der Rezeption ein Ehepaar aus Deutschland kennen gelernt. Peter und Sylvia hatten uns dann am zweiten Tag, in ihrem Wohnmobil mitgenommen. So hatten wir die Gelegenheit, zum Lake Moondarra 20km außerhalb zu kommen. Dazu haben sie uns danach auch noch zum Pizzaessen eingeladen, wofür ich mich mit Hilfe bei Peter's PC Problemen revanchierte. Warten war, wie gesagt, von jetzt an angesagt...


to be continued....