Donnerstag, 11. Oktober 2007

Derrymore Park

Hi Folks!


Nach einiger Zeit hab ich es doch mal wieder geschafft einen neuen Post online zu bringen.

Sorry das es so lange gedauert hat, aber hier ist einfach zu viel los um zu Zeit vor dem Computer zu verbringen!

Leider ist das hier noch nicht ganz „up to date“, da ich mittlerweile schon in Cairns und auf dem Sprung weiter nach Alice Springs, Ayers Rock und ins Outback bin.

Naja, darüber gibt’s bei nächster Gelegenheit mehr!

Bis dahin viel Spaß beim lesen und ich freu mich natürlich immer noch über Komentare, Anregungen oder wenn es sein muss auch Kritik ;-)


Cheers

Bastian


Derrymore Park

(25.7.07)

In Mitten des Tals um den Byrrill Creek, in der Nähe und mit Blick auf Mt. Warning, liegt die Farm der Familie Gault. Nachdem ich die abenteuerliche Einfahrt, samt Fluss Durchquerung, hinter mir hatte, wurde ich zuerst von den den Hunden, Lilly, Chippy und Buddy, empfangen. Dannach auch von Ros, kurz für Rosalind, die mich gleich erst mal zu einer Tasse Tee eingeladen hat. Anschließend haben wir dann gemeinsam auf der Weide hinter ihrem Haus angefangen, das so genannte Paramattagras zu bekämpfen. Es ist ein afrikanisches Gras, das nicht nach Australien gehört und auch nicht von Rindern gefressen wird. Den ganzen Tag hatten wir die Grasbüschel ein gesprüht und es dann abgeschnitten. Am Abend, nach getaner Arbeit, wurde ich auch gleich ausbezahlt und verabschiedete mich bis zum nächsten Tag um 9 Uhr.

Und so haben wir dann die nächsten beiden Tag auch noch damit verbracht die Weide vom Eindringling, Paramattagras zu befreien. Die ganze Zeit über haben wir uns prächtig verstanden und es gab viel zu erzählen. So hab ich zum Beispiel erfahren, das Ros mit ihrem 84 jährigen Vater auf der Farm lebt und alles was so anfällt managed. Sie hat mir auch viel über Papua Neu Guinea erzählt, wo sie geboren und aufgewachsen ist. Ihr Vater besaß damals einige Sägemühlen und eine Kakao-Plantage.

Rose's Farm

(27.7.07)

Nach getaner Arbeit auf der Farm, hatte mich Tassie, der Besitzer des YHA, am Freitag Abend mit in den Jazz Club im Ort mit genommen. Der Club, der mehr einem Restaurant im Queensland Stiel geähnelt hat, war voll mit doch eher älteren Leuten, deutlich älter als deutsches Jazz Publikum. Die erste Band, bestand aus vier jungen Musiker um die zwei Brüder, die der Band ihren Namen gegeben haben, „The Corruthers Brothers“. Die zweite Band waren alles Jazz-Veteranen die verschiedene Interpretationen und ein paar Klassiker gespielt haben. Alles in allem ein jazziger Abend.


(28.7.07)

Da wir in den drei Tagen nicht mit der Weide hinter dem Haus fertig geworden sind, hat Ros mich gefragt ob ich nicht auch am Samstag noch arbeiten möchte. Sie musste allerdings weg um ihren Vater im Krankenhaus zu besuchen, der wegen Problemen mit seinen Beinen operiert wurde. Am Morgen hat sie mir dann die Verantwortung für die Hunde sowie Haus und Hof übertragen und mich dann meiner Aufgabe überlassen. Außerdem hat sie mir noch angeboten, wenn ich wolle auf der Farm zu wohnen und mir somit das Geld für die Jugendherberge zu sparen. Naja, und das bisschen Essen das sie für mich extra bräuchte wäre auch noch dabei. Ein guter Deal für mich!


(29.7.07)

Den Sonntag hatte ich dann erst mal ganz ruhig begonnen, ausschlafen, ausgiebig frühstücken mit viel Kaffee und danach lesen schreiben und einfach mal nichts tun. Um die Mittagszeit, sind dann zwei Deutsche angekommen, Marcel und Anthon. Marcel hat sich gleich in der Küche breit gemacht und zum kochen angefangen, wie ich dann schnell erfahren habe, ist er Chefkoch und steht schon seit zehn Jahren in der Küche. Ein Profi also! So hat er dann auch angefangen einen Fond aufzusetzen und sein Lamm für den Abend vorzubereiten. Am Nachmittag war ich, nachdem ich am Morgen kein Glück hatte, nochmal angeln und wurde von Marcel und Anthon begleitet. Tatsächlich, nach wenigen Minuten hatte einen Fisch angebissen, einen komisch aussehenden noch dazu. Tassi war schnell gefragt und so haben wir erfahren, dass es sich um einen Flathead handelt. Nach kurzer Überlegung haben wir dann beschlossen aus ihren und meinen Zutaten und dem Fisch ein Drei-Gänge-Menü zu kochen.


Dinner im YHA


So hatten wir dann zu Beginn, Hühnchen schweitzer Art auf Paprika Tomaten Ragout, gefolgt von Tiger Flathead auf Tomatenpest mit Zuchini-Reisnocken und als Hauptgericht, Lamkrone auf confierten Tomaten und tuniertem Gemüse mit Rotwein-Nage. Als dann auch noch, wie jeden Abend das Eis kam, hatte Marcel aus meinen Früchten und Schokolade noch eine Nachspeiße gezaubert, Karamellisierte Bananenecke mit Orangen Passionsfrucht mit Vanielleeis und Rotwein-Schockoladen Sauce. Nach dem exquisiten Mahl, mussten wir uns nur noch durch einen Berg von Tellern, Pfannen, Töpfen, Schüsseln und Besteck kämpfen.


(30.7.07 – 24.8.07)

Am Montag bin ich dann auf der Farm bei Ros eingezogen und habe mich auch gleich in die Arbeit gestürtzt.

In den nächsten vier Wochen war ich auf der Farm damit beschäftigt, liegen gelassenen Stacheldraht und Zaunreste aufzusammeln um mit Ros alles zur Müllkippe zu fahren. Weiter habe ich mich um die Teeplantage ihres Vaters gekümmert. Ich habe neues Bewässerungsschläuche verlegt, neuen Mulch aufgebracht und die jungen Pflanzen regelmäßig gegossen. Schließlich habe ich dann doch noch die gesamte Farm von Paramattagras befreit (64ha!!!). Dann hatte ich noch alle großen Äste und Bäume, die im Weg gelegen waren, zersägt und auf einen großen Haufen geschmissen, der irgendwann abgebrannt werden soll. Als in der letzten Woche heftige Regenfälle einsetzen, ich aber alle Arbeit im Freien fertig hatte, machten Ros und ich uns daran die dreifach Garage aufzuräumen und so wieder befahrbar und nutzbar zu machen. Über das eine oder andere Teil mussten wir kurz debattieren, weil Ros eigentlich alles behalten wollte. Als wir jedoch fertig waren, hatte ich zwar meinen Spitznamen, „the tosser“ weg, dafür war Ros glücklich diese riesige Aufgabe endlich weg zu haben.


Wenn ich nicht gerade am arbeiten war, hatte ich immer Zeit mit Ros und ihrem Vater Richard eine Tasse Tee oder Kaffee zu trinken und dazu ein Plätzchen (cookie) oder selbst gebackenen Kuchen zu essen. Abends hatten wir dann immer viele Geschichten zu erzählen, ich von zu Hause und Ros von ihrer Zeit in Papua Neu Guinea (PNG). Wir haben viele leckere Sachen gekocht und viel zu viel gegessen. Anstatt vor dem Fernseher zu sitzen und auch wegen der Kälte (ja, wir hatten Nachtfrost), haben wir meistens am Abend ein Feuer im Ofen gemacht.


Am Samstag den 4.8.07 hatte mich Ros mit nach Brisbane genommen, sie traf sich erst mit einer Freundin und war später auf dem zweiten Geburtstag ihrer Nichte eingeladen. Mich hatte sie auf der South Bank raus gelassen, von wo ich dann in die Stadt gelaufen war um mich in der Queenstreet Mall mit Bryan zu treffen. Zusammen haben wir dann den Großteil der Sehenswürdigkeiten an alten Gebäuden in der Innenstadt angeschaut. Als wir schließlich im Fortitude Valley gelandet sind, haben wir im Backpacker, wo Bryan war, noch eine Runde Kicker, gegen zwei Italiener gespielt. Vom Valley aus war ich dann über die Story Bridge zurück zur South Bank gelaufen, wo mich Ros wieder aufgesammelt hatte.

Brisbane


Und dann war da auch noch die Ekka, die größte Landwirtschaft Ausstellung in Queensland und man sagt eine der schönsten im Land, naja da kann ich leider, aus Mangel an Vergleichen, nichts dazu sagen, außer das es mir schon ganz gut gefallen hat.

Mit Ros' Cousine Kate haben wir uns dann am 15.08.07 in Brisbane auf dem Showground getroffen.

Zu sehen gab es alles, von Autos über Blumen, Gemüse, Obst, Werkzeugen bis zu Rinder Schafen und anderem Getier und natürlich viel gutes Essen :-). So sind wir für ein paar Stunden von Pavillon zu Pavillon gewandert und haben uns Kunst und Handwerk angeschaut. Zur großen Parade waren wir dann etwas zu früh dran und haben so auch noch die Sheep Dog Trials gesehen. Das hat mich dann so ein bisschen an „Ein Schweinchen namens Babe“ erinnert, natürlich ohne Ferkel! War echt faszinierend wie die Hunde (Border Collies) die Schafe manövriert haben.

Ekka

Anschließend bei der „Grand Parade“, sind dann alle verschiedenen Tierrassen von Rindern, Pferden, Schafen und Ziegen aufgelaufen die es in Australien so gibt.


Irgendwann ging dann meine Zeit auf der Farm bei Ros leider zu Ende und ich musste und wollte auch wieder weiter ziehen. Zuvor sind wir noch zum Clairie Hall Damm um bei Crams Farm, einem

CramsFarm

idyllischen Park, ein Picknick mit BBQ zu machen. So hab ich dann noch gelernt was Damper ist, nämlich australisches Brot am Stock im Feuer gebacken. Das fertige Gebäck wird dann mit Butter, Golden Syrup und Tee aus dem Billy (einem Teekessels für das Lagerfeuer), als Nachtisch gegessen.

Zum letztlichen Abschied, von Ros die sich als meine „australian mum“ bezeichnet, hab ich noch Kekse, Kuchen, Marmelade und meinen Verdienst der vier Wochen bekommen. Außerdem hatte mich Ros noch nach Bramston Beach, nahe Cairns, in ihr Strandhaus eingeladen um mit ihr, ihrem Bruder Roland und ihrem Vater ein paar ruhige Tage zu verbringen.


Von Murwillumbah bin ich dann also zum zweiten Mal zur Sunshine Coast aufgebrochen, genauer gesagt erstmal ein paar Tage nach Brisbane und dann nach Noosa. Hier hatte ich mit Marcel, dem Chefkoch, einen Treffpunkt ausgemacht um in den nächsten Wochen nach Cairns zu fahren.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Da hast du mit deiner Ros richtig Glück gehabt, scheint eine super nette Frau zu sein! :-)
LG

Anonym hat gesagt…

Kommentar: es freut mich sehr zu hören dass es dir so gut geht und dass du so viel spaß hast. außerdem vielen lieben dank für deine postkarte!

Anregungen: mach so weiter wie bisher und genieße deine zeit. evtl erwisch ich dich ja auch mal wieder im icq/skype...

Kritik: wir wollen viel mehr BILDER sehen und GESCHICHTEN lesen!!! Also her damit!

schöne grüße vom kaff,
franz & annika.